Fische

Ozeane im Miniaturformat – Meerwasseraquarien erfolgreich pflegen

Zu Hause abtauchen in die faszinierenden Unterwasserwelten des Ozeans? Was wie eine Wunschvorstellung klingt, lässt sich mit einem Meerwasseraquarium in die Tat umsetzen. Farbenprächtige Korallenriffe, leuchtende Anemonen und exotische Fische fesseln dabei den Blick des Betrachters.

Dabei gleicht kein Seewasserbecken dem anderen: Mal stehen Korallen im Vordergrund, mal Wirbellose oder Fische. In gemischten Riffaquarien wiederum herrscht die bunte Vielfalt der marinen Unterwasserwelt. Auch sehr kleine „Mini-Meere“ lassen sich mit entsprechenden Nano-Aquarien herstellen, in denen man Garnelen, Krebse, Röhrenwürmer und Schnecken hervorragend halten kann. 

Wer dem Wohnzimmer ein maritimes Flair einhauchen möchte, benötigt neben der entsprechenden Technik und der Einrichtung auch Pflegemittel für den eigenen „Ozean im Miniaturformat“. Denn im Gegensatz zum gewaltigen Meer müssen Sie nachhelfen, um Ihr verhältnismäßig kleines Aquarium an die natürlichen Lebensbedingungen der Bewohner anzupassen.

Meerwasser herstellen

Um ein Meerwasseraquarium erfolgreich zu betreiben, ist die Beschaffenheit des Wassers extrem wichtig. Ob sich die Aquarienbewohner wohlfühlen und möglicherweise auch vermehren, hängt stark vom Salzgehalt ab. Man spricht auch von Salinität und vereinfacht von Dichte. Bei der Herstellung des Meerwassers kommt es also darauf an, den Lebensraum auf die Bedürfnisse des jeweiligen Besatzes abzustimmen und Dichte-Schwankungen möglichst zu vermeiden.

In der Regel wird Osmosewasser, das frei von Nitrat und Phosphat ist, mit Meersalz angesetzt. Unter Rühren wird es aufgelöst, bis es pH-stabil ist und keine ungelösten Salzrückstände mehr vorhanden sind. Dieser Vorgang kann durchaus eine Weile dauern. Bei einer Wassertemperatur von ca. 25 °C stellt sich eine Salinität von etwa 35 ein, die den meisten marinen Lebewesen gerecht wird. Dieser Wert liegt auch natürlichem Meerwasser zugrunde, das etwa 3,5 Prozent Salz enthält. Mit einem entsprechenden Messgerät wie dem laborgeprüften „aquamarin Dichtemesser“ von Söll lässt sich in Abhängigkeit von der Wassertemperatur die Salinität schnell überprüfen.

Biologische Pflege

Mikroorganismen tragen zur natürlichen Wasserreinigung in Meerwasseraquarien bei, indem sie für den Besatz gefährliche Stickstoffe abbauen. Stickstoffe entstehen durch organische Abfallstoffe, beispielsweise durch Futterreste oder Ausscheidungen der Aquarienbewohner. Es bildet sich Ammonium bzw. Ammoniak, das bestimmte Bakterien zu Nitrit und schließlich weiter zum ungiftigen Nitrat umwandeln. Eine weitere Gruppe an Mikroorganismen baut Nitrat wieder zu gasförmigem Stickstoff ab. Man spricht vom sogenannten Stickstoffkreislauf. 

Für einen störungsfreien Stickstoffkreislauf und damit eine natürliche Wasserreinigung ist die Pflege des Meerwasseraquariums mit mikrobiologischen Produkten unerlässlich. „Baktinetten Cool“ enthalten lebende, hochspezialisierte und besonders leistungsfähige Bakterienkulturen. Sie bauen umgehend, nachdem sie ins Aquarium eingebracht wurden, Ammonium, Nitrit und Nitrat zuverlässig ab.

Darüber hinaus sollten Sie in Ihrem Aquarium für ausreichend Lebensraum für die nützlichen Bakterien sorgen. „Lebende Steine“ sind hierfür ideal. Sie übernehmen eine wichtige biologische Filterfunktion. 

Elemente zuführen

Weil die Temperatur in tropischen Meerwasseraquarien relativ hoch gehalten werden muss, gehen lebenswichtige Mineralien und Nährstoffe schon allein aufgrund von Verdunstung sehr schnell verloren. Außerdem tragen biologische und chemische Abbauprozesse sowie der Einsatz von Eiweißabschäumern und Phosphatbindern zu einer raschen Verarmung an Bioelementen bei. Auch das Wachstum niederer Tiere, vor allem von Riffbildnern, entzieht dem Meerwasser ständig wichtige Elemente.

Verloren gegangene Mineralstoffe und Spurenelemente bedürfen daher einer regelmäßigen Erneuerung. Denn ausnahmslos alle Fische, Korallen und niederen Tiere, wie Seesterne und Garnelen, sind auf eine Versorgung mit Makro- und Spurenelementen angewiesen. „aquamarin CalciumPlus“ und „ElementPro“ sind flüssige Zusätze, die einfach per Dosierspender ins Wasser gegeben werden. Regelmäßig angewendet, versorgen sie die Aquarienbewohner dauerhaft mit den benötigten Elementen.

Filterung unabdingbar

Kein Meerwasseraquarium kommt ohne Filterung aus, denn Schad- und Trübstoffe filtern sich nicht von selbst aus dem Wasser. Zusätzlich zur reinen Technik sollten auch Filtermedien zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um Pflegemittel, die unerwünschte Stoffe beseitigen und ganz einfach in die Filterkammer oder den Technikbereich platziert werden.

So ist zwar Phosphat zur Gesunderhaltung aller Lebewesen ein wichtiger Nährstoff, allerdings sind in Meerwasser schon Phosphatkonzentrationen ab 0,035 mg/L die Hauptursache von starkem Wachstum unerwünschter Algenarten. Im ungünstigsten Fall kann es zur explosionsartigen Bildung von Cyanobakterien (roten Schmieralgen) kommen.

Überschüssiges Phosphat sollte deshalb fester Bestandteil der Pflegemaßnahmen in der Meerwasseraquaristik sein. aquamarin PhosphatWeg bindet überschüssiges Ortho-Phosphat besonders schnell und nicht rücklösbar. Der pH-Wert wird nicht beeinflusst.  

Zudem haben sich Zeolith und Aktivkohle für die Wasserpflege bewährt. Sie rücken Ammonium, Schwermetallen und Gelbstoffen im Wasser zu Leibe und sorgen so für ein biologisches Gleichgewicht sowie für glasklare Sicht.

Fazit

Die Meerwasseraquaristik ist ein spannendes und überaus faszinierendes Hobby, das allerdings ein wenig Fachwissen erfordert. Es gibt eine Reihe von Zoofachhändlern, die sich darauf spezialisiert haben und „Neulinge“ gerne beraten. Zusätzlich geben spezielle Fachliteratur und informative Webseiten Auskunft.  


Buchtipp

Meerwasser-Nano-Fibel. Attraktive Mini-Riffe für Wohnung und Büro von Sandra Preis/Chris Lukhaup, Dähne Verlag

Nano Marinus Ratgeber. Meerwasser-Aquarien im Kleinformat von Inken Krause, Carsten Gretenkord, Dennerle GmbH Verlag

Wer sich für kleine Meerwasseraquarien interessiert, ist mit der Meerwasser-Nano-Fibel bestens beraten.

Web-Tipp

Fotocredits

© fotolia.com – igoraul


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